„Yoga ist doch kein Sport!“ – OOOOOmmm mein Gott, warum mich sowas echt nervt

Frau hält sich am Kopf und schreit.

„Yoga ist doch kein Sport! Da singt man ‚om‘, zündet Kerzchen an und streckt das Bein ein bisschen in die Luft.“

Ähm, jein. Yoga kann durchaus Sport sein, hat aber noch einige weitere, sehr hilfreiche Facetten, die es zu einem wunderbaren, ganzheitlichen Training für Körper, Geist und Seele macht.

Trotzdem oder gerade deswegen nerven mich solche Sätze. Offensichtlich gibt es immer noch Menschen, die glauben, Yoga sei eine meditative, esoterische Entspannungsmethode.

Während meiner Zeit als Yogalehrerin (also seit über 15 Jahren) durfte ich mir so einige, interessante Vorurteile anhören. Da ich meine Stunden in einem Fitnessstudio angeboten habe, konnte man mit dem Yoga wohl weniger anfangen als in einem reinen Yogastudio. Auch von Lehrerkollegen bekam ich vielerlei nette Kommentare, wenn ich mal wieder ein paar Yogasequenzen in meinen Sportunterricht eingebaut habe.

Vielleicht kommt das ja daher, dass wir Yogis selbst in den anspruchsvollsten Übungen gelassen atmen und nach der Yogastunde gut gelaunt und energiegeladen daherkommen. Und zugegeben: Neben einem Leichtathlet oder einem Bodybuilder sehe ich auf meiner Yogamatte stehend nicht sonderlich beeindruckend aus.

Meine Reaktion: Ein Augenzwinkern und eine freundliche Einladung, sehr gerne mal mitzumachen beim entspannten ‚Beinindielufthebens‘.

Einige der Herren, die mich von anderen Fitnesskursen kannten, folgten meiner Einladung tatsächlich und es war herrlich, ihre Gesichter zu beobachten. Manche wollten sich nichts anmerken, man merkte aber dennoch, dass ihnen einige der ‚ach so gemütlichen‘ Übungen ordentlich zu schaffen machten. Sie durften ihre Idee von Räucherstäbchen, Kerzen und entspanntem Herumliegen leider ablegen. Das hat mir Harald, einer von ihnen, geschrieben:

Ich wollte das mal ausprobieren. Der Effekt war ab der ersten Stunde spürbar. Als Biker am Anfang noch etwas „steif“ wurde es von Stunde zu Stunde immer besser und ich beweglicher. Das hätte ich so nicht erwartet.

 

Warum Yoga ganz anders sein kann, als man annimmt und weshalb ich der Meinung bin, dass Yoga für alle Menschen gut ist, das erfährst du in diesem Artikel.

Yoga ist mehr als ’nur Sport‘. Sieh selbst… 😉

 

Beweglichkeit, Kraft und Entspannung – all in one

Mit dem Praktizieren von Yoga habe ich gelernt, dass es ja so simpel sein kann. Ein gutes Training benötigt weder viel Zeit, noch teure Gerätschaften. Im Prinzip brauchst du nur eine Matte, bequeme Klamotten und dich selbst – fertig. Gute Musik hilft eventuell noch dabei, motiviert dranzubleiben.

Du hast in einer Übung meist alles vereint: Muskelkraft, Dehnung und Ausdauer in einem. Entspannungen runden alles ab.

Toll ist, dass Yoga sehr flexibel gestaltbar ist und man somit immer die Möglichkeit hat, auf die aktuellen Bedürfnisse seines Körpers einzugehen. Wenn es gar nicht will mit den Übungen, dann entspannt man eben zwischendurch mehr oder geht eine ‚Schwierigkeitsstufe‘ zurück.

Dehnung und Beweglichkeit

Vielleicht hast du ja auch schon mal etwas von Faszien gehört. Das sind Bindegewebshäute, die fast alle unsere körperlichen Systeme miteinander verbinden und Knochen, Muskeln, Organe und sogar das Gehirn und das Rückenmark umgeben. Diese Faszien können jedoch verkleben, was zu Verspannungen, Durchblutungsproblemen oder verringerter Beweglichkeit und chronischen Schmerzen führen kann.

Kümmerst du dich nicht um deine Faszien, so vernachlässigst du auch deine Körpergesundheit. Wie kann man sich effektiver darum kümmern als beim Yoga? Hier wird der gesamte Körper so ordentlich und effektiv durchgedehnt wie bei keiner anderen Sportart sonst. Es ist demnach DAS perfekte Faszientraining. Und stell dir vor: Durch das viele Dehnen werden deine Muskeln lang und schlank, was deiner Körperkontur sehr zugute kommt. Du wirst schön straff und geformt.

Gleichzeitig bewegst du deine Wirbelsäule in sämtliche Richtungen. Wofür das gut ist brauche ich dir wahrscheinlich nicht zu erzählen, oder? Du löst Blockaden und Verspannungen und sorgst für eine gute Rückengesundheit.

Kraft und Power

Alle, die Yoga praktizieren wissen, dass es ganz ordentlich anstrengend sein kann. Und zwar nicht nur dynamische, herausfordernde Yogastile wie beispielsweise Ashtanga Yoga, sondern auch das klassische Hatha-Yoga. Schon alleine der Sonnengruß kann ganz schön sportlich werden, wenn man ihn einige Male im Einklang mit seiner Atmung ausführt.

Viele Asanas nutzen das Eigengewicht des Körpers. Wer schon mal eine längere Weile in einer Kriegervariante verbracht hat, oder einfach nur seine Arme für einige Minuten seitlich ausgestreckt hält, der weiß Bescheid.

Bei einer Yogastunde werden fast automatisch alle Muskelpartien im Körper aktiviert und trainiert. Eine gut konzipierte Stunde, enthält Übungssequenzen, die alle Körperteile und Bewegungsrichtungen der Wirbelsäule bewegt. Anders als beim Joggen arbeiten beim Yoga mehrere Muskelgruppen gleichzeitig zusammen, was Über- oder Fehlbelastungen gar nicht erst zulässt.

Entspannung, Glücksgefühle und Selbstbewusstsein – Yoga wirkt auch abseits der Matte

Yoga wirkt! auch abseits der Matte. Wenn du im Unterricht immer wieder dazu angeregt wirst, deinen Körper und seine Bedürfnisse wahrzunehmen und nach das Üben deinem aktuellen Zustand anzupassen, so wird sich diese Einstellung auf dein Leben übertragen. Viele Teilnehmer*innen berichten, dass es ihnen besser geht, dass sie sich irgendwie anders fühlen, so positiv und voller Energie. Diese Wirkung lässt sich wahrscheinlich auf die Selbstakzeptanz und Leichtigkeit beim Trainieren, auf den Stressabbau und die gute Stimmung während der Stunden zurückführen.

Das entspannt nicht nur, sondern lehrt dich Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Du lernst, dich und deine Bedürfnisse besser zu spüren und dann auch darauf einzugehen. Du gönnst dir Pausen, wenn du sie brauchst, machst dir nicht mehr so viel Druck, lebst selbstbestimmter. Letztendlich macht das wiederum glücklicher, stärker und fitter.

Yoga verhilft dir also zu einem knackigeren Körper, was dir vielleicht erst mal nicht so wahrnimmst, weil du auch gelernt hast, dich mit anderen, liebevolleren Augen zu sehen und ein stärkeres Selbstbewusstsein aufzubauen. Selbstbewusstsein? Na klar. Wenn ich mir neue Asanas zutraue oder eine fortgeschrittene Variante wage, die neuen körperlichen und mentalen Herausforderungen annehme, so werde ich immer wieder meine eigene Stärke erfahren und dadurch stärker und selbstbewusster werden.

Mehr Energie und weniger Stress

Yoga hat unzählige positive Effekte auf unsere Gesundheit: Asanas, Meditation und Atemübungen helfen nachweislich gegen Stress. Während der Yogastunde wird der Parasympathikus angeregt, der für die Entspannung zuständig ist. Die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol wird vermindert, sodass du dich und deinen Körper entspannen kannst. Hierbei finden vielerlei Regenerationsprozesse statt, Symptome von Erkrankungen wie Bluthochdruck wird entgegengewirkt. Wer regelmäßig trainiert, ist mit der bewussten Atmung vertraut, die ein wichtiges Instrument zur aktiven Entspannung in akuten Stresssituationen darstellt. Dich bringt garantiert nichts so leicht aus der Ruhe!

Asanas stimulieren die Hormondrüsen und regulieren damit den Hormonhaushalt. So wird beispielsweise die Schilddrüse bei ihrer Arbeit unterstützt. Auch die Organe werden massiert und der Drehsitz kann zum Beispiel einer besseren Verdauung dienlich sein.

Gleichzeitig stärkt Yoga das Herz, regt die Blutzirkulation an und erhöht unsere Konzentrationsfähigkeit. Das hängt unter anderem mit der Atmung zusammen, die in der Praxis eine wichtige Rolle spielt: Durch das bewusste Atmen wird mehr Blut in den Kreislauf gepumpt und damit auch mehr Sauerstoff, der unsere Gehirnleistung erhöhen kann. Du  fühlst dich klarer und fitter im Kopf und hast insgesamt mehr Energie.

 


Ich kann dir noch viel mehr positive Faktoren aufzählen, die Yoga zu einem super guten ‚Sport‘ machen. Im Prinzip ist es mehr als das, die sogenannten Asanas (Körperübungen) sind ja nur ein minimaler Teil der Yogalehre. Da meine Art, Yoga zu unterrichten im Prinzip meistens sehr vom traditionellen, spirituellen Yoga abweicht und sich häufig mit Übungen aus dem Pilates oder dem deepWORK mischt, kann ich es zu einem sehr sportlichen Workout ausbauen. Hierbei kommt ordentlich ins Schwitzen, wenn man möchte.

Wenn ich so darüber nachdenke, wäre ich sehr froh gewesen, wenn man uns bereits in der Grundschule Yogaübungen gezeigt hätte. Die Mädchen, die im Ballett oder im Turnen waren, die hatten solch eine tolle Körperhaltung wie du sie auch beim Yoga bekommst. Diese kannst du überall gut gebrauchen: Beim Reiten, Schwimmen, Klettern, …

Das bedeutet aber nicht, dass Yoga nicht unglaublich fit und stark macht! Warum aber wirkt diese vergleichsweise sanfte Bewegungsart so intensiv auf unseren Körper? Und woher kommen die zahlreichen positiven Effekte auf die psychische und physische Gesundheit? Gleichzeitig lässt dich eine Yogastunde in deiner Mitte ankommen und selbstbewusster werden. So viele positive Wirkungen auf Körper und Geist hat nur Yoga…

Übrigens wurden die lächelnden Männer schnell zu meinen Stammgästen im Yogakurs 😉 Vor allem für die Rennradfahrer war es die optimale Ergänzung, um die Muskeln geschmeidig zu machen und beweglich zu werden oder zu bleiben.

Verstehst du vielleicht jetzt, weshalb mir solche unreflektierten Sätze echt auf die Nerven gehen?  Ich empfehle: Einfach mal ausprobieren.

Du hast Lust? Dann komm doch einfach zu meinem neuen, kostenlosen Probetraining. Ich freue mich auf dich 🙂

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Hallo, ich bin Claudia.

Als langjährige und erfahrene Trainerin sowohl im Gruppen- als auch im Personaltraining, definiere ich mit dir dein ganz persönliches Ziel und begleite dich ganz entspannt auf deinem Weg dorthin.

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