Herr Löw ist ein geborener Yogaprofi, was man im Allgemeinen von einem Fußballerkörper ja (ehrlich gesagt) nicht wirklich erwartet. Jedenfalls erzähle ich dir hier, wie das Training so abläuft und welche Nebeneffekte damit einhergehen.
Ich dachte, ich hätte mich irgendwie verhört.
A. sind wir ein Frauenstudio und B. Wie kommt dieser Mann denn gerade auf mich?
Naja, sei’s drum…jedenfalls fühlte ich mich natürlich sehr geehrt, diese wichtige Aufgabe, ihm Yogastunden zu erteilen, erhalten zu haben.
Herr Löw wollte gerne ein Training, das ihn auch im hohen Alter noch total beweglich und aufgerichtet sein lässt. Da ich für ein solches ganzheitliches Beweglichkeitstraining bereits von seinem Vorgänger, ebenfalls Trainer unserer Nationalelf, über ein Jahr lang gebucht war, muss es sich in Fußballerkreisen wohl herumgesprochen haben, dass mein Training besonders professionell und effektiv ist und zu lang anhaltender und guter Flexibilität führt.
Da Herr Löw gebürtig aus unserem Städtchen kommt, gelegentlich hier verweilt, ist es für ihn ein weiterer logischer Grund, bei mir zu buchen.
Übringens zu genanntem Kunden vorhin: Dieser gewann nach unserem gemeinsamen Trainingsjahr den Titel ‚Meister der Vorwärtsbeuge‚ beim amerikanischen Vorwärtsbeugen-Wettbewerb. Crazy, die Amis, oder?!
Natürlich habe ich für unser erstes Mal eine ganz besondere Yogastunde vorbereitet und als dieser „Popstar des Fußballs“ dann vor mir auf der Matte lag, konnte es losgehen. Ich begann also mit meiner Anfangsentspannung und naja…was soll ich sagen, nach drei Minuten war Herr Löw eingeschlafen.
Herrje. Was sollte ich denn nun tun? Ihn wecken…oder doch lieber schlafen lassen? Ich entschied mich für Variante zwei und wartete mit meiner meditativen Musik bis er den Anschein machte, aufzuwachen.
Ich sprach etwas lauter während ich begann, die Krokodilsübungen zu machen. Nach der zweiten Übung war auch Herr Löw eingestiegen und streckte sich und reckte sich. Dann meinte er, dass er sich total frisch und entspannt fühle…nach dieser top Yogastunde. Ah…ähm, ja. Prima!
Herr Löw kommt nun regelmäßig zum persönlichen Yoga mit und auch bei mir. Und das ‚bei‘ gestaltet sich zunehmend schwierig. Wie bereits erwähnt, ist es ja ein Frauenstudio. Da kannst du dir ja bestimmt vorstellen, was hier mittlerweile los ist – nicht nur IM Studio. Doch das scheint ihn nicht abzuschrecken, also machen wir weiter.
Jedenfalls bin ich total ausgebucht! Dazu kommen ständig neue Anfragen von Fußballern hereingeflattert. Einen netten, portugiesischen Spieler konnte ich noch annehmen. Ich bin total sprachlos! Verrückt, was hier abgeht!
Da wir immer sehr viel lachen, Herr Löw und ich, möchte er jetzt eine Stunde Lachyoga in sein Trainingskonzept eingebaut haben. Kein Problem für mich, ich bin ja von Natur aus ein sehr fröhlicher Mensch mit leichtem Hang zum Ulk.
Lachst du auch gerne? Dann melde dich doch für die Lachyogasession ‚Lache auch in schwierigen Zeiten‘ an. Sie findet heute den ganzen Tag statt!